Wandern

Wandern im Ith ab der Lauensteier Platte

Heute geht es auf eine Wanderung in den Ith. Eine Strecke mit Aussicht, vielen Felsen/Klippen und im April mit einem ständigen Geruch von Bärlauch in der Luft 😉

  • Start/Ziel: Parkplatz Lauensteiner Platte
  • Wegepunkte: Lauensteiner Ithturm, Adam und Eva
  • Strecke: ca. 11,4 km; Höhenmeter: 190 m hoch, 180 m runter
Quelle: Komoot

Der Ith ist ein bis 439 m über Normalhöhennull hoher Mittelgebirgszug in den Landkreisen Hameln-Pyrmont und Holzminden in Niedersachsen. Er liegt rund 40 Kilometer südwestlich von Hannover und ist mit etwa 22 Kilometer Ausdehnung der längste Klippenzug Norddeutschlands (Quelle: Wikipedia)

Ich bin früh unterwegs und komme um kurz nach neun am Parkplatz Lauensteiner Platte an.

Hier stehen schon einige Autos und ich wundere mich über eine Verpflegungsstation mit Getränken am Eingang zum Wanderweg. Später finde ich heraus, dass heute, am 23. April 2022, der Ith-Hils-Ultratrail stattfindet. 81 Kilometer mit einem Höhenunterschied von insgesamt 2.100 Meter… wow, alle Läufer haben meinen größten Respekt! Auf dem ersten Kilometer kommen mir einige der Läufer entgegen, sie dürfen gerade bergab laufen, während ich meine ersten Höhenmeter bergauf meistere. Nicht so unbedingt meins, bergauf laufen, aber wer eine gute Aussicht haben will, muss auf den Berg 😉

Schon während des ersten Kilometers säumt sich Bärlauch am Wegesrand so weit das Auge reicht und der würzige Geruch von Knoblauch liegt in der Luft. Lt. einem Bericht bei MDR Jump aus 2021 kann dieser bis zur Blüte ca. Anfang Mai kann dieser geerntet werden. Bärlauch steht nicht unter Naturschutz und grundsätzlich ist es erlaubt Bärlauch im Wald zu ernten, aber nur in kleinen Mengen für den Eigenbedarf. Das ausbuddeln der Pflanzen hingegen ist verboten (Quelle: Jumpradio.de).

Nach nicht ganz einem Kilometer führt vom breiten Hauptweg ein kleiner Wanderweg links ab auf den Ithkammweg, ein paar Höhenmeter noch, und dann habe ich den stärksten Anstieg für heute schon geschafft 🙂

Nach der Abzweigung ist es dann auch ruhiger und nur ab und zu begegnen mir ein paar Kletterer oder andere Wanderer. Oben an der Abbruchkante angekommen, ist der Weg links eingezäunt und man wird durch Warnschilder darauf hingewiesen, dass man sich oberhalb eines Steinbruchs befindet.

Nicht ganz einen halben Kilometer weiter, kommt man am Ende des Steinbruchs an und man kann ein wenig die Abbruchkante und Höhe des Steinbruchs erahnen. Außerdem hat man einen ersten schönen ersten Blick in die Ferne.

Nach dem Steinbruch ist auch der Zaun weg und der schmale Wanderweg schlängelt sich mal näher, mal etwas weiter von der Abbruchkante weg durch den Wald. Total idyllisch 🙂 Manchmal muss man sich durch ein paar Felsen schlängeln, oder es liegen umgestürzte Bäume direkt auf dem Weg. Diese scheinen dort aber schon länger zu liegen, denn immer hat sich schon ein neuer schmaler Wanderpfad ergeben. Teilweise kann man in den Wurzeln der umgestürzten Bäume richtige Steine/Felsen erkennen… unglaublich, was für eine Kraft dahinter stecken muss. Und weiterhin so weit das Auge reicht… Bärlauch 🙂

Nach insgesamt ca. drei Kilometern vom Parkplatz kommt man am Lauensteiner Kopf, der mit 439 über NHN höchste Berg der Ihtkamms an. Hier steht der Lauensteiner Ithturm. Über 62 Stufen (wenn ich richtig gezählt habe 😉 ) kommt man oben an (Vorsicht: Kopf einziehen!) und hat eine tolle Aussicht über die Landschaft in Richtung Bisperode. Selbst das Kernkraftwerk in Grohnde, in ca. zehn Kilometern Entfernung, ist bei schönem Wetter weit hinten am Horizont sichtbar.

Vom Ihtturm sind es dann nochmal ca. zwei Kilometer bis zu der markanten Felsformation „Adam und Eva“. Auf dem Weg dorthin kommt man aber an etlichen Klippen/Felsen vorbei, die auch bestaunt werden wollen. Immer wieder hat man die Möglichkeit einen kleinen Abstecher zu machen und in die Tiefe zu schauen. Einerseits total interessant, aber auch gefährlich. Mit Kindern ist eine Wanderung hier entlang meiner Einschätzung nach eher nicht zu empfehlen, es sei denn man ist sich sicher, dass sie die Gefahren hier richtig einschätzen können.

Zuerst laufe ich nach „Adam und Eva“ noch ein Stück weiter geradeaus. Meine Beine und ein Blick in die App Komoot zeigt mir aber, dass mir der Weg heute dann doch zu weit wird. Deswegen gehe ich das kurze Stück wieder zurück und lege bei „Adam und Eva“ meinen Mittagspause ein. Ein schöner, sonniger Platz auf den Felsen läd einfach dazu ein 🙂

Nach einer kleinen Stärkung biege ich vom ursprünglichen Weg rechts ab. Es geht wieder durch endlose Bärlauchfelder ein wenig Wald einwärts. Der schmale Stichweg führt dann auf einen parallel zum Hinweg führenden breiteren Waldweg, der mich wieder zurück zum Parkplatz Lauensteiner Platte bringen soll. Einige Hinweisschilder weisen darauf hin, dass es sich bei diesem Teil des Waldes um ein Naturschutzgebiet handelt, welches nicht beforstet wird. D. h. alles wird hier der Natur überlassen… eine schöne Sache!

Neben dem endlosen Bärlauchfeldern bekommt man auf dieser Wanderung auch immer mal wieder Buschwindröschen in weiß und gelb und Lerchensporn in vielen Farben zu sehen (alle Angaben ohne Gewähr 😉 ). Ein toller Hauch von Frühling 🙂

Mein Fazit: Eine tolle Wanderung über teils muckelige schmale Waldwege mit vielen schönen kleinen Entdeckungen. Die ganz großen Klippen habe ich noch nicht entdeckt, aber wenn meine Beine mich mal wieder weiter tragen, komme ich gerne wieder 🙂